16 Ergometer, über 400 Teilnehmer – da „brennt“ die Halle, wenn sich die süddeutsche Ruderwelt
zum Ergo-Cup Rhein-Neckar alljährlich in Ludwigshafen trifft.
Der RVF hatte die längste Anreise und der Hallensprecher wurde nicht müde, dies immer dann
zu erwähnen, wenn ein(e) HäflerIn das Siegertreppchen betreten durfte – und das geschah für
unser kleines Team besonders oft.
Der Ergo-Cup war für unsere Mannschaft neben einer Leistungsüberprüfung auch eine willkommene
Abwechslung in der langen Wintertrainingsperiode.
Natürlich wissen alle: „Der Ergo schwimmt nicht“, und längst nicht jeder Ergo-Sieger ist auch
im Boot erfolgreich, trotzdem gibt eine solche Veranstaltung Auskunft über die sportliche Entwicklung
der AthletInnen.
Für Leonie Goller galt es über die 2.000 Meter Distanz ihre führende Position in Süddeutschland bei den Riemenruderinnen der Juniorinnen-A zusammen mit ihrer Zweierpartnerin aus Mannheim zu untermauern. Dies gelang ihr eindrucksvoll mit 5 Sekunden Vorsprung. Insgesamt hatten 12 Ruderinnen zu diesem Rennen gemeldet. Am Nachmittag belegte Leonie noch den zweiten Platz im 350 Meter-Sprint.
Linus Kilches startete bei den leichten B-Junioren und hat es als Aufsteiger aus dem Junior-C- Bereich
als unterer Jahrgang erwartungsgemäß schwer. Im 500-Meter-Sprint der Leistungsklasse
III belegte er den dritten Platz und war damit hinter zwei Ruderern aus der Ukraine der
schnellste deutsche Teilnehmer. Über die 1.500-Meter Distanz konnte er sich im Feld einreihen
und weiß nun, das noch viel zu tun ist.
Hart umkämpft war auch der Wettbewerb der 14-jährigen Jungs in der Leichtgewichtsklasse.
Gerade in diesem Alter gibt es wachstumsbedingt noch große Unterschiede und Felix Strauch
und Henri Morgenbesser fehlen jeweils noch einige Kilos an Körpermasse, um auf dem Ergo zu
bestehen. 18 Teilnehmer waren am Start und für Felix ging es zunächst darum, gegen seine
Konkurrenten aus den Rennen der vergangene Saison erneut zu bestehen und das gelang ihm mit
deutlichem Vorsprung von über 5 Sekunden eindrücklich. Nach ganz vorne fehlen eben noch
Größe und Gewicht, und so war er mit seinem fünften Platz in einer Zeit von 3.48,6 Minuten mehr
als zufrieden.
Henri Morgenbesser fuhr erst sein zweites 1.000 Meter-Rennen auf dem Ergo und landete mit
3.57,5 Min. im Mittelfeld. Startberechtigt noch in der Einsteigerklasse, gewann er schon am
Vormittag über die 500 m-Strecke klar und stand ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Ganz oben auf dem Podest landete auch unser Neuling Allysa Rauber aus der Aufbaugruppe.
Nachdem zwei unserer vier Mädels krank waren und eine weitere auf Klassenfahrt, vertrat Allysa unseren
jüngsten Nachwuchs mit einer starken Leistung von 1.52,4 Minuten über 500 Meter.
Mit dieser Zeit hätte sie als 14-Jährige sogar bei den 15/16-jährigen B-Juniorinnen gewonnen.
Allysa zeigte bei ihrem ersten Ergo-Cup enormen Kampfgeist. Auch die 500 m-Sprintstrecke
verlangt gerade von Anfängern im Leistungssport schon ein hohes Maß an Durchhaltewillen.
Fazit der langen Tagesreise: Fünf Podestplätze und unsere gesamte Rennmannschaft hat sich
mit allen gefahrenen Zeiten in Ludwigshafen gegenüber den Leistungstests von Mitte November
in nur 3 Monaten merklich verbessert und dies zeigt wiederum den Trainern, daß die
Trainingsinhalte quantitativ sowie qualitativ stimmen.
Nun warten alle darauf, dass wieder gerudert werden kann.
Text und Bild: Bernhard Strauch