Wanderfahrt entlang des Bodensee-Südufers zu den Appenzeller Bergen

Zu dieser Vereinswanderfahrt über das Wochenende vom 2. auf den 4. September hatte Michael Brugger eingeladen. Die Herausforderung bestand darin, dass wegen Verzichts auf ein Begleitfahrzeug das Reisegepäck im Boot mitgeführt werden musste. Das hieß, nur das Notwendigste einzupacken.

Mit der „Bodensee“ ging es am Freitagnachmittag von unserem Bootshaus aus mit Ziel Konstanz bei gutem Wetter los. Dort wurde die Ausrüstung auf dem Wassersportgelände der Universität gelagert. Zu Fuß ging es bergauf zur Jugendherberge.

Für Samstag wurde gemischtes Wetter angekündigt: vormittags sonnig, nachmittags Schauer. Und so trat es auch ein. Wir machten uns frühzeitig auf die Socken, mit dem Ziel Ruderclub Rorschach. Durch den Konstanzer Trichter an Kreuzlingen und an zahlreichen Ufervillen vorbei, sahen wir ab Güttingen dunkle Wolken im Westen aufziehen, die Richtung Meersburg weiterzogen und am deutschen Ufer abregneten, aber sich stetig uns näherten. Vor Romanshorn erwischte uns dann ein kräftiger Regenschauer mit einigen heftigen Böen. In Uferabdeckeung steuerte uns Dietmar im Regen sicher bis Arbon. Wir beschlossen, dort unsere Tagesetappe vorzeitig zu beenden. Von der Präsidentin des Ruderclubs Arbon wurden wir herzlich empfangen, konnten dort das Boot ablegen, unsere nassen Sachen zum Trocknen über Nacht lassen und uns mit einem kräftigen Schweizer Kaffee aufwärmen. Mit dem Zug ging es zu der Jugendherberge nach Sankt Gallen. Am Abend erkundeten wir die historische Innenstadt.

Am Sonntag schien wieder die Sonne, blauer Himmel. Wir ruderten von Arbon durch die Rorschacher Bucht (türkisfarbenes Wasser) bis zum Altrhein (schlammfarben), den Altrhein hinauf, bis die Appenzeller Berge an das Flussufer traten. Auf dem Rückweg erlebten wir eine Kuhherde, wie sie aus dem Wald in den Fluss stürmte, um sich abzukühlen. Von der Flussmündung ging es geradlinig über den See nach Langenargen (tiefblaues Wasser), die Bergkette Österreichs vor Augen – die Schweizer Berge verhüllte sich in Wolken, nach einer kurzen Kaffeepause zurück nach Friedrichshafen. 

Wir fünf erlebten alles, was eine schöne und gut organisierte Wanderfahrt ausmacht. Es hat auch seinen Vorteil, nur mit leichtem Gepäck unterwegs gewesen zu sein, merkten wir. Zum Schluss kamen wir auf 96 geruderte Kilometer. Wünschenswert wäre es für das nächste Mal, noch ein zweites Boot besetzen zu können. Patrick Haas