Thomas Weiler: Trainer mit Herz

RVF Urgestein Thomas Weiler

Bei der Jahreshauptversammlung wurde er mit viel Beifall verabschiedet, die Leistungen von Thomas Weiler als Trainer verdienen aber eine ausführliche Würdigung.

Als im Frühjahr 2012 durch den Weggang eines hauptamtlichen Trainers die Rennrudertruppe ohne Betreuung war, erklärte sich Thomas bereit „einmal wöchentlich“ auszuhelfen. Dass daraus schnell ein Trainerjob mit fünf und mehr Einheiten pro Woche wird und zehn Jahre dauern würde, hat er bestimmt nicht erwartet. Aber es war schon immer seine Art, anzupacken, wenn’s nötig ist – und das Rennrudern liegt im besonders am Herzen. 1969, als Elfjähriger, ruderte er seine ersten Regatten, damals unter Jungtrainer Bernhard Strauch. Später war er dann mit Klaus Maurer im Zweier ohne Stm. – der schwierigsten Riemenbootsklasse – unterwegs.

Während seiner Trainertätigkeit arbeitete er mit mehreren hauptamtlichen Trainern im RVF zusammen. Nachdem sich die Baden-Württembergische Rudermeisterschaften für viele Vereine immer mehr zum Saisonhöhepunkt entwickeln und das Leistungsniveau dort stetig ansteigt, war die „BAWÜ“ auch für seine Schützlinge immer der Saisonhöhepunkt. 15 Medaillen, davon 7 Landesmeister, zeigen das hohe Niveau seiner Trainerarbeit, für die er sich mit dem Erwerb des Trainer-B-Scheins persönlich qualifiziert hat. Auch auf Bundesebene waren seine Sportler und Sportlerinnen erfolgreich. Highlight ist hier die Bronzemedaille auf der Deutschen Sprintmeisterschaft 2015 im Juniorinnen-Doppelzweier.

Dass Thomas auch immer über den Tellerrand blickte, zeigen die Endlaufteilnahmen seiner Ruderer bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Renngemeinschaften mit anderen Vereinen. Seine Jungs und Mädels waren dort immer willkommen.

Doch nur eine Aufzählung seiner sportlichen Erfolge würde sein langjähriges Engagement nicht ausreichend würdigen. Thomas sieht in den Sportlern auch immer den Menschen hinter der Leistung. Er hat viele der fast 50 jungen Menschen, die er im vergangenen Jahrzehnt betreute, durch eine manchmal schwierige Phase ihrer persönlichen Entwicklung geführt. Neben dem Rennrudern ist ihm immer wichtig, dass die Jugendlichen im RVF eine „zweite Heimat“ finden, in der es nicht nur um Leistung geht. Auch das Grillen, Radfahren und andere Aktivitäten gehören für ihn zu einem intakten Vereinsleben – oft war er dabei Einzelkämpfer.

Wichtig ist ihm neben den Ruderkursen für Kinder der Kontakt zu den Schulen. Das Seehasenrudern hat er ebenfalls über Jahre organisiert und begleitet.

Gott sei Dank gibt es für seine Verabschiedung aber neben einem „weinenden Auge“ auch ein „lachendes“: Als Architekt ist er eine Idealbesetzung als neuer Vorstand für Sachanlagen im RVF!

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