Rudern (sus) „Das war eine Riesending, das die Kleine da geschafft hat“, freut sich Rolf Kolb auch zwei Tage nach dem sensationellen Sieg von Betül Cifci in Lauffen.
1000 Meter mussten alle teilnehmenden Ruderer auf dem Neckar absolvieren und für die jungen Athleten des Rudervereins Friedrichshafen (RVF) hatte Trainer Hansjörg Meyer das Ziel „Finale“ ausgegeben.
Bei angenehmen Wettkampfbedingungen, abgesehen vom böigen Wind und welligem Wasser ging der RVF nur mit einer kleinen Mannschaft an den Start: Nicht alle der jungen und zum Teil noch unerfahrenen Ruderer sollte gleich mit dem hohen Niveau auf Landesebene konfrontiert werden und die RVFler, die starten durften, brachten die nötige Erfahrung mit. Dass die Zahl der Ruderer und der Betreuer in Lauffen fast identisch war, sprach für den eigenen Anspruch: Lea Arff, Betül Cifci, Kristof Botka und Felix Bart wurden von Hansjörg Meier, Theo Bauner sowie Rolf Kolb betreut und hatten allen Grund zum Feiern.
Die 14-jährige Betül Cifci hat im Verlauf der Saison schon einige Siege und gute Platzierungen von den Regattastrecken mitgebracht. Damit, dass es in Lauffen sogar zur Landesmeisterschaft reichen würde, hatte trotzdem kaum jemand gerechnet. Das Feld der 14-jährigen Einer-Ruderinnen war mit sechs Startern übersichtlich und kam somit ohne Vorlauf aus. Cifci startet sehr schnell und ging bald mit zwei Bootslängen in Führung, weil sie sich mit hoher Schlagzahl vom Feld absetzen konnte. Durch eine kurze Unkonzentriertheit bei 300 Metern, bei der Betül Cifci bleibt mit den Skulls hängen blieb, kam ihr das Feld wieder näher und ihr Vorsprung schrumpfte nach 750 Meters auf nur noch eine Bootslänge. Die Verfolgerinnen „legten einen Schlag zu“, doch die RVFler rettete sich mit einem Vorsprung von 0,3 Sekunden (eine Drittel Bootslänge) ins Ziel eines fantastischen Rennens.
Gemeinsam mir Lea Arff startete Betül Cifci auch im Mädchen-Doppelzweier (13- und 14- Jährige). Hier hatten sieben Teams gemeldet, was Vorläufe nötig machte. Mit einem souveränen zweiten Platz zog das hochmotivierte Doppelzweierteam ins Finale ein und verpasste mit nur 0,49 s (zwei Meter) das Anlegen am Siegersteg. Der vierte Platz ist ein hervorragender, sind sich die Trainer einig.
Kristof Botka und Felix Bart fuhren nach Lauffen, um sich im Leichtgewichts-Junior-B-Doppelzweier der Konkurrenz zu stellen: Insgesamt waren neun Boote gemeldet und die RVFler schafften mit Platz drei im Vorlauf den Einzug ins Finale, wo sie schlussendlich Platz sechs belegten. Kristof Botka ging außerdem im Leichtgewichts-Junior-B-Einer ins Rennen und anders als bei den Mädchen, war die Konkurrenz hier richtig groß. 15 gemeldete Boote, drei Vorläufe… eine schwere Aufgabe. Botka erwischte den schnellsten Vorlauf und unterlag seinen vier Konkurrenten, die alle ein Jahr älter waren. Botkas Platz vier reichte nicht für das Finale und somit war er der Einzige, der dieses Trainerziel nicht erreichte.