Am Wochenende (11./12. Juli) war eine erste Delegation der Friedrichshafener Rennmannschaft nach der langen Durststrecke auf Grund der Corona-Pandemie wieder unterwegs. Ziel war Linz in Oberösterreich, genauer gesagt die Weltcup- und Weltmeisterschafts-Strecke in Ottensheim. Über beide Tage wurde in einem Ausscheidungssystem die schnellsten Boote mit Teilnehmern aus Österreich und Deutschland ermittelt. Viele deutsche Vereine nicht nur aus Baden-Württemberg und Bayern, sondern auch Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Berlin nutzten die Chance, in die Wettkampfsaison zu starten, da hierzulande noch keine Wettkämpfe stattfinden.
Für den RVF waren die vier Juniorinnen U17 Nora Dormeyer, Leonie Goller, Yara Köder und Emma Neubauer (alle Jahrgang 2005) am Start. Im Zweier konnte sich der Zweier Dormeyer/Goller mit einem Abteilungssieg am ersten Tag souverän ins A-Finale rudern. Diese starke Leistung krönte das jüngste Boot im Final-Feld mit einer Bronzemedaille nach einem packenden Rennen zwischen den Mannschaften aus Linz, München und Friedrichshafen, die während des gesamten Rennens nie mehr als eine halbe Bootslänge auseinander fuhren. Obwohl der Zweier erst seit wenigen Wochen zusammen fährt und noch Defizite in der Zusammenarbeit zeigte, steckte er nie auf, griff immer wieder nach vorne an und schob sich mit einem beherzten Spurt etwa 500 Meter vor dem Ziel sogar in Führung. Am Ende reichten die Kräfte jedoch nicht, diese Führung gegenüber den erfahreneren Gegnerinnen ins Ziel zu bringen. Der Vorsprung vor dem Vierten, dem direkten Konkurrenten aus Baden-Württemberg, betrug am Ende fünf Sekunden.
Dem Zweier Köder/Neubauer gelang der Sprung ins B-Finale. Dort bekamen die beiden Sportlerinnen das Boot jedoch nicht – wie noch am Samstag – ins Laufen und kamen als Sechste, insgesamt also als 12., ins Ziel.
Auch der Vierer schaffte es ins A-Finale, musste sich dort aber den stärkeren Gegnern geschlagen geben und landete auf dem 5. Platz.
Insgesamt präsentierten sich die Sportlerinnen des RVF mit einer tollen Mannschaftsleistung, die Hoffung macht für die weiteren Jahre im Junior-Bereich.
Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage hoffen wir, dass es nicht bei dieser Regatta bleibt. Linz hat gezeigt, dass mit guter Organisation, einem durchdachten Konzept und Rücksichtnahme solche Freiluftveranstaltungen sehr gut möglich sind. Vielleicht ist es hier tatsächlich einmal von Vorteil, dass Rudern kein Publikumsmagnet ist.
Jan Strempel (Trainer Leistungssport)