Anrudern im Zeichen des 100-Jährigen

Schaumkronen auf dem Wasser, Wellengang, Wind: Das Wetter hat beim traditionellen Anrudern des Rudervereins Friedrichshafen (RVF) am Sonntagmorgen so gar nicht mitgespielt. 30 Unentwegte in sieben Booten wagten sich trotzdem aufs Wasser, eine Jolle schaffte es sogar bis zum Schlosshafen.

2012 ist ein besonderes Jahr für den Ruderverein: Am 12. November 1912 wurde der Verein gegründet. Vor den Mitgliedern liegt also ein arbeitsreiches Jahr, gilt es doch, das große Jubiläumsfest am 17. November im Graf-Zeppelin-Haus vorzubereiten. An vielen Stellen laufen die Planungen und Arbeiten bereits auf vollen Touren: Hier wird ein frischer Anstrich für das Bootshaus vorbereitet, dort organisiert eine Gruppe alles rund um den Festakt. Auch in eine umfassende Festschrift investieren einige Mitglieder seit Monaten viel Zeit und Hirnschmalz.

Wichtiger Teil des Anruderns in die Vergabe der DRV-Fahrtenabzeichens für Ruderer. Die acht Frauen und 13 Männer, die das Leistungsabzeichen 2011 erhielten, haben insgesamt eine Leistung von rund 31.000 Ruder-Kilometern erbracht. Im aktuellen Jahr stehen bereits rund 10.000 Kilometer für den gesamten Verein in der Statistik. Die erste Wanderfahrt führt am 6. Mai nach Arbon.

Auch neue Mitglieder sind im Jubiläumsjahr natürlich herzlich im Verein willkommen – noch in dieser Woche sollen die Ruderkurse für Interessenten beginnen. In Sachen Rennrudern gestaltet sich die Lage derzeit eher schwierig: Nach dem Weggang von Cheftrainer Hansjörg Meier Ende vergangenen Jahres ist der Verein nach wie vor auf der Suche nach einem Nachfolger. „Wir bleiben am Ball“, versprach Vorsitzender Rupert J. Baur. Drei Rennruderer sind zurzeit im täglichen Training und wollen bei Regatten an den Start gehen: die Brüder Andreas und Moritz Ludescher und Kristof Botka. Ihr Ziel sind die baden-württembergischen Meisterschaften und gegebenenfalls die Deutsche Juniorenmeisterschaft. Weitere zehn Juniorinnen und drei Junioren trainieren drei- bis viermal pro Woche und visieren die Herbstregatten an.

Die Schülerregatta beim Seehasenfest am 16. Juli soll auch wieder neue Talente in den Verein bringen. Die Betreuung verteilt sich auf viele Schultern: Teresa Brandau-Lopez und Niklas Lewetz aus der Vereinsjugend haben den Trainer-C-Lehrgang absolviert und kümmern sich um die jüngeren Jahrgänge. Bernhard Strauch, lange Jahre Trainer beim RVF, wird ihnen mit praktischem Rat zur Seite stehen. Eugen Hangg und Thomas Weiler unterstützen den Trainingsbetrieb mit dem Motorboot.

Das DRV-Fahrtenabzeichen für 2011 bekamen (auf dem Bild von links): Hermann Schneider, Eugen Hangg, Rüdiger Przybilla, Heinz Rettenmaier, Eberhard Sauter, Vorsitzender Rupert J. Baur, Renate Schlag, Gabriele Welz, Pauline Müller, Manfred Ertle, Manfred Welz, Cornelia Ertle, Claudia Kiechle, Susanne Vetter, Karl-Heinz Schnell und Eugen Kopp.

Ruderverein startet mit Ehrungen ins 100. Jahr des Bestehens

Bild: RVF

Mit einem ordentlichen Schwung Ehrungen startet der Ruderverein Friedrichshafen in ein ganz besonderes Jahr: 2012 wird der RVF 100 Jahre alt. Auf ein Vielfaches an Mitgliedsjahren bringen es die Geehrten: 640 Jahre sind sie alle zusammen dem Verein treu. Der RVF-Vorsitzende Rupert J. Baur zeichnete die Jubilare beim traditionellen Jahresempfang am Sonntag im Bootshaus aus. Die RVF-Silbernadel erhielen Stefan Dormeyer, Katrin Fundel und Petra Kusel für 25 Jahre im RVF. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Dieter Budde, Franz Folz, Peter Reim und Horst-Lothar Wolf ausgezeichnet, sie erhielten die Goldnadel des RVF. Auf glatte 50 Jahre brachte es Manuel Distel, dafür gab’s die Goldnadel des Deutschen Ruderverbands  (DRV) und die RVF-Goldnadel. Ein „Zwischenjubiläum“ feierte Fritz Rehm, der seit 55 Jahren Mitglied im Ruderverein ist. Gleich fünf Mitglieder blicken auf satte 60 Jahre Mitgliedschaft zurück: Gerdi Weiler, Klaus Bjick, Eugen Hangg, Karl Schlichtig und Georg Selg sind dem Verein seit ihrer Jugend treu. Sie bekamen vom Vorsitzenden die RVF-Goldnadel. Auch die Kilometer-Sieger 2011 wurden beim Jahresempfang ausgezeichnet. Auf die meisten Kilometer im Boot brachten es bei den Jugendlichen Rebecca Grün (1191) und Kristof Botka (2879), bei den Erwachsenen Claudia Kiechle (3144) und Karlheinz Schnell (3511). Den Emil-Oltmanns-Preis 2011 für die beste Regattaleistung erhielt ebenfalls Kristof Botka: 16 Regattasiege und ein zweiter Platz bei der baden-württembergischen Meisterschaft im Skiff Junior Männer B Leichtgewicht machen ihn zum erfolgreichsten RVF-Rennruderer des vergangenen Jahres. Und nun stehen beim RVF alle Zeichen auf „100“: Am 17. November begeht der Verein den runden Geburtstag mit einer großen Feier im Graf-Zeppelin-Haus. Mit den Geehrten freut sich Vorsitzender Rupert J. Baur (von links): Klaus Bjick, Georg Selg, Karl Schlichtig, Gerdi Weiler, Stefan Dormeyer, Eugen Hangg, Petra Kusel, Fritz Rehm, Katrin Fundel und Dieter Budde.

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