Er strahlt übers ganze Gesicht: Kristof Botka vom Ruderverein Friedrichshafen (RVF) hat am Wochenende in Breisach den Landesmeister-Titel im Leichtgewichts-Einer geholt. Nach einem vierten Platz im schweren Junior-A-Einer am Samstag, mit dem Botka schon zufrieden war, reichte es am Sonntag für Platz eins. „Über diesen gelungenen Saisonabschluss freue ich mich riesig“, sagt der 16-Jährige, der beim RVF von Theo Bauner trainiert wird. Sein Rennen fuhr er von Anfang an souverän: Raphael Mühlpfort vom Ruderclub Rheinfelden Baden und Kristof Botka hatten sich bereits bei der 250-Meter-Marke vom Feld abgesetzt. Kristof konnte die Angriffe des Bootes aus Rheinfelden aber abwehren und entschied den Endspurt mit deutlich höherer Schlagzahl für sich. Während Botka allen Grund zur Freude hatte, verlief das Rennwochenende für die übrigen RVF-Ruderer weniger glücklich. Bei den Ruderwettkämpfen der Junioren werden immer zwei Jahrgänge zusammengefasst – so auch in Breisach. Es starten also die 15-/16-Jährigen zusammen mit den 17/18-Jährigen. Alle Friedrichshafener Ruderer starteten im unteren Jahrgang – also mit älteren Konkurrenten.
Andreas Ludescher hatte im Einer der Klasse Junior-A schon bei der Auslosung der Vorläufe Pech. Sein Vorlauf war annähernd ein vorgezogener Endlauf und da nur die ersten zwei des Vorlaufs sich qualifizierten, konnte er am Endlauf nicht teilnehmen. „Andi wäre im Endlauf gut mitgerudert“, sagt Thomas Weiler, Trainer beim RVF. Sowohl Andreas als auch sein Bruder Moritz Ludescher wurden auf die Meisterschaften von Bernd Kuhn, Trainer beim Überlinger Ruderclub Bodan, vorbereitet.
Moritz Ludescher konnte sich im Einer Junior-B zunächst für den Endlauf qualifizieren. Dann aber hatte er besonderes Pech: Nach dem Start schwamm eine Schwanenfamilie in seine Bahn. Der Schiedsrichterin gelang es nicht, ihn an den Schwänen vorbeizudirigieren. „Sie hätte bei so einem Vorfall das Rennen unbedingt abbrechen und neu starten müssen“, sagt Thomas Weiler. „Sie hat das aber nicht getan und die offensichtliche Behinderung von Moritz ignoriert.“ Nach dem Zieleinlauf behandelte die Schiedsrichterin die sofortige Beschwerde des Athleten nicht regelgerecht und gab das Ergebnis des Zieleinlaufs für die Bewertung frei. „Moritz wurde in seinem Endlauf um einen sportlich fairen Vergleichskampf gebracht“, sagt Weiler. Im Juniorinnen-B-Doppelvierer mit Steuerfrau starteten Lena Wypyrscyk, Anna de Bruijn, Leonie Heimpel, Rebecca Grün und Steuerfrau Laura Kaewthueng. Der Vierer hatte Steuerprobleme am Start und landete am Ende auf dem fünften Platz – im Fünfer-Startfeld war das Boot trotz der Probleme aber immer dicht dabei. Auch in den weiteren Rennen hatten die RVF-Juniorinnen nicht mehr Glück. Anna de Bruijn und Leonie Heimpel starteten im Juniorinnen-B-Doppelzweier, Lena Wypyrscyk und Rebecca Grün im Juniorinnen-B-Doppelzweier Leichtgewicht – auch hier reichte es nur für hintere Plätze. Gleiches gilt für Lena Wypyrscyk, Rebecca Grün, Leonie Heimpel und Anna de Bruijn bei den Einer-Rennen.
„Die Trainingsbedingungen für die Ruderer in Friedrichshafen waren in den vergangenen Wochen sehr eingeschränkt durch Wetter und Wind“, erklärt Trainer Weiler. Er hofft aufs kommende Jahr: Dann starten alle Häfler Ruderer in genau denselben Klassen, sind aber ein Jahr älter.