Die Trauben hingen hoch – trotzdem gute Ernte !

Alle acht Häfler Ruderer und das Betreuerteam waren hoch motiviert, als es am Samstagmorgen um 7 Uhr zum „Wachrudern“ aufs Wasser ging. Richtige Vorbilder waren auch da: die österreichische Nationalmannschaft macht gerade Trainingslager in Breisach und man setzte die Boote nebeneinander am Steg ein. 30 Minuten wachrudern und dann zurück in die Jugendherberge zum Frühstück – in Breisach liegt alles nah beieinander und bietet ideale Voraussetzungen für eine Baden-Württembergische Meisterschaft.

Mit der Spannung auf die Rennen begann auch die Hitze und es galt, sich diszipliniert zu verhalten.

Als erste stiegen unsere beiden Mädels, Katharina Bauer und Leonie Goller mit dem Vorlauf zum Juniorinnen-A-Einer ins Renngeschehen ein. Für Katharina als Leichtgewicht war es ein Rennen zum Lernen und es macht gar nichts aus, daß sie das Finale nicht erreicht hat. Anders bei Leonie: als Kaderruderin steht sie unter Beobachtung des Landestrainers. Ihr dritter Platz reichte fürs Finale am Nachmittag. Dort kam sie allerdings nie richtig in Schwung und mußte ihre fünf Konkurrentinen deutlich ziehen lassen – vielleicht hatte sie da schon gesundheitliche Probleme, die sie dann auch nach Hause zwangen.

Katha und ihr dritter Platz

Im Rennen der Juniorinnen-A-Leichtgewichte hatte es Katharina Bauer mit der amtierenden deutschen Meisterin aus Ulm zu tun und ihr dritter Platz zeigt ihren aktuellen Leistungsstand auf. Sie fuhr ein beherztes Rennen und setzt die Vorgabe ihres Trainers Bernhard Strauch voll um.

Da kann Felix gut lachen…

Danach ging es für Felix Strauch aufs Wasser. Vorlauf der 13-jährigen Leichtgewichte im Einer. Ein souveräner erster Platz und damit eine vorteilhafte Startbahn im Finale. Dort traf er auf den Ersten des zweiten Vorlaufs aus Breisach, der im Finale auf der Startbahn neben ihm ruderte, sowie den Jungs aus Mannheim, Heidelberg und zwei Booten aus Karlsruhe. Alle Boote kamen gut von den Startnachen und die jungen Ruderer aus Mannheim und Heidelberg suchten ihr Heil in der Flucht nach vorne, doch Felix ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und schob sein Boot mit sauberer Rudertechnik und kraftvollen Schlägen beständig an die führenden Boote heran. Kurz nach der Streckenhälfte war es um die Ausreißer geschehen und Felix übernahm die Führung. Zwar versuchten die anderen Jungs wieder aufzuschließen, doch Felix fuhr sein Rennen cool nach Hause und gewann klar mit einer Bootslänge.

Felix fuhr sein Rennen konzentriert …
Benjamin Jaksch und LInus Kilches

Unser Leichtgewichts Jungen-Doppelzweier der 14-Jährigen mit Benjamin Jaksch und LInus Kilches sicherte sich ebenfalls mit einem souveränen Vorlaufsieg die Finalteilnahme mit der drittbesten Zeit der beiden Vorläufe – und damit konnten auch sie sich Medaillenhoffnungen machen.

Diese erfüllten sich im Finale. Sehr gut vom Start weggekommen, lagen sie lange Zeit auf dem zweiten Platz und mußten sich erst zum Ende des Rennens den stärkeren Jungs aus Stuttgart geschlagen geben, freuten sich aber bei der Siegerehrung über ihre Bronzemedaille.

Auf „knallharte“ Konkurrenz trafen Yanis Köder und Niklas Dejan in einer der traditionell am härtesten umkämpften Bootsklasse, dem Junior-B-Doppelzweier der Leichtgewichte. 17 Boote hatten gemeldet, auch hier dabei, der Deutsche Meister von diesem Jahr. Technisch sauber, aber trotzdem zu langsam schieden Yanis und Niklas zwar aus, nachdem sie jedoch dem unteren Jahrgang der 15/16-jährigen angehören läßt das Ergebnis trotzdem für die Zukunft hoffen. Für die beiden ist nun für die nächsten Monaten vor allem Kraftarbeit angesagt.

Last but not least: Unser Neuling Henri Morgenbesser zeigte im Jungen-Einer der offenen Gewichtsklasse viel Engagement und Kampfgeist. Das es trotzdem nicht zu einer Medaille gereicht hat spielt überhaupt keine Rolle, er hat noch viel vor. Im Doppelzweier mit Felix Strauch fehlte nicht viel zur Qualifikation für’s Finale.

Fazit unseres Leistungssport-Koordinators Bernhard Strauch:

Wir sind auf Kurs, trotzdem liegt noch ein langer Weg vor uns, auf dem es für alle gilt, konsequent und engagiert zu trainieren – aber jetzt sind erst mal Ferien !

Bilder: Thomas Weiler, Philip Mallow

Text: Bernhard Strauch

Beste Wünsche für die BaWü – vom Olympiasieger

Bild Oscar Paulus; von links Benni Jaksch, Henri Morgenbesser, Florian Mennigen, Felix Strauch, Linus Kilches

Mit den besten Wünschen zum Erfolg wurden unsere C-Junioren von einem richtigen Olympiasieger und dreimaligen Weltmeister nach dem Verladen der Boote verabschiedet, mit einem lustigen Hinwies darauf, daß ja noch eine lange Karriere vor ihnen liegen kann und man einen langen Atem braucht, wenn man ganz nach oben will.

Florian Mennigen, Olympiasieger 2012 in London mit dem Deutschland-Achter und dreimaliger Weltmeister war anlässlich eines Workshop mit Industrie-Managern zu Besuch bei uns und zeigte den hochdotierten Teilnehmern, was die Floskel „alle in einem Boot“ in der Praxis bedeutet.

Text: Bernhard Strauch