Höhepunkt der Rennrudersaison: Deutsche Meisterschaften U17/U19/U23

Die ersten Regatten der Saison ließen für die Häfler Ruderer noch wenige Hoffnungen auf eine Teilnahme an den nationalen Meisterschaften zu. Zum Langstreckentest im März und zur Frühregatta Mannheim Ende April war die Mannschaft der beiden Trainer Thomas Weiler und Rolf Kolb noch nicht im Wettkampfmodus. „Im vergangenen Winter haben wir deutlich mehr und intensiver trainiert. Die Form stimmt, aber wir brauchen noch ein wenig Zeit“, kommentierte Rolf Kolb die Lage. In Heidelberg Ende Mai platzte dann auch endlich der Knoten.

Nach vorderen Plätzen und Siegen bei den Regatten in Heidelberg und Sarnen (Schweiz) konnten Florentina Knoll und Maria Melino im leichten Juniorinnen-Doppelzweier (U17) zur Meisterschaft nach München fahren. Conrad Paulus zeigte schon beim Langsteckentest eine gute Leistung. In Heidelberg gewann er den gesetzten Lauf mit der schnellsten Zeit aller gestarteten Einer (U17). Mit weiteren Siegen in Bad Lobenstein (Thüringen) empfahl sich Paulus für die Deutschen Meisterschaften in München. Auch Pascal Hagenlocher löste im leichten Einer (U19) mit Siegen in Heidelberg und Thüringen sein Ticket für die Meisterschaft.

Weitere Siege bei den vorbereitenden Regatten ergänzen den Erfolg der Mannschaft:

Im Einer (U19) konnten David Weinberger und Dominik Debinski in Heidelberg und Lobenstein zwar erste Erfolge verbuchen. In ihrem Boot, dem Doppelzweier, war die Crew jedoch nicht in der Lage vorne mitzumischen und war bei der Meisterschaft nicht am Start. Oscar Paulus im leichter Einer (U19) hatte in Heidelberg mit drei zweiten Plätzen und einem Sieg in Thüringen einen beachtlichen Einstieg in die Saison zu verzeichnen. Er konnte aus terminlichen Gründen nicht an den Meisterschaften teilnehmen. Anouk Hennicke gewann in Heidelberg beide Rennen im Juniorinnen B-Einer der Leistungsgruppe III.

Die Deutschen Meisterschaften U17/U19/U23 fanden bei zum Teil tropischen Temperaturen von über 35 Grad auf der Olympiastrecke von 1972 in München statt. Nach den Vorläufen mussten alle Häfler Teilnehmer in die Hoffnungsläufe, um das Halbfinale zu erreichen. Für Conrad Paulus war die brütende Hitze kein Problem und kam mit Platz zwei klar weiter. Melino/Knoll schieden am Freitag mit dem fünften Platz leider aus. Ebenso konnte Hagenlocher, trotz eines fast optimalen Laufes, mit Platz vier nicht in das Halbfinale einziehen. Dort konnte sich nur Paulus für das Finale der zwölf besten Boote qualifizieren. Mit seinem fulminanten Endspurt im letzten Streckendrittel war sogar ein Platz in der Top 10 greifbar nah. Nur 0,49 Sekunden trennten ihn von Platz neun. Paulus, der sich als einziger Baden-Württemberger in die Einer-Finale (U17) kämpfen konnte, belegte somit in der Endabrechnung einen hervorragenden elften Platz.

RVF: Conrad Paulus am Start in München (Dritter von vorne).