Häfler Rennruderer ziehen zum Saisonende Bilanz

Mit den Sprintregatten in Bad Waldsee und Nürtingen über 500 Meter sowie der traditionsreichen Würzburger Bocksbeutelregatta (4,5 Kilometer) haben die Athleten des Rudervereins Friedrichshafen (RVF) die Saison ausklingen lassen. Im Herbst sammelten sie 14 Siege und 19 zweite Plätze – ein schöner Abschluss der Rudersaison 2017.

Jonathan Böhlen holte sich in Bad Waldsee im leichten Einer (U15) an beiden Tagen den Sieg. Ebenso an beiden Tagen siegreich war Pia Lehnert bei den U15-Mädchen. Leon Koy und Phillip Scheer konnten sich im Doppelzweier von ihrer besten Seite zeigen, verpassten sie den Sprung an den Siegersteg mit einem zweiten und dritten Platz doch nur knapp. In Nürtingen war Pia Lehnert im Einer nochmals erfolgreich. Auch ihre Zweierpartnerin Valerie Keller konnte am Sonntag den Einer gewinnen. Zusammen im Doppelzweier sprang wiederum ein deutlicher Sieg und ein zweiter Platz heraus.

Anouk Hennicke musste sich im Einer (U17) der Leistungsklasse I stellen. In ihrer ersten Regattasaison war in dieser Klasse die Konkurrenz zu routiniert. So waren vordere Plätze nicht zu errudern, dennoch war das Feld in greifbarer Nähe. Ihre Beharrlichkeit wurde nun belohnt: Hennicke erhielt eine Einladung zum Herbstlehrgang des Landesruderverbands.

Florentina Knoll und Maria Melino fuhren im Doppelzweier der Leichtgewichte in Bad Waldsee an beiden Tagen dem Feld voraus zum Sieg. Florentina Knoll konnte zudem in Bad Waldsee am Samstag den Einer gewinnen und positionierte sich am Sonntag mit einem zweiten Platz und ebenso in Nürtingen mit einem zweiten und vierten Platz gut. Über die Langstrecke in Würzburg konnten die beiden im Doppelzweier den vierten Platz erreichen.

Konstant gute Leistung zeigte Pascal Hagenlocher. In Bald Waldsee verpasse er den ersten Platz im leichten Einer (U19) nur um eine knappe Sekunde. In Nürtingen platzierte er sich im leichten und schweren Einer mit den Plätzen vier, drei, zwei und belohnte sich schlussendlich mit einem Sieg. Zusammen mit Sebastian Knoll im Doppelzweier konnte er in Würzburg einen hervorragenden zweiten Platz erreichen. Knoll konnte zudem insgesamt sechs zweite Plätze im Einer (U23) und im Doppelzweier mit Pascal Hagenlocher sammeln. Im gut besetzen Einer (U19) war auch David Weinberger am Start. Er positionierte sich sowohl in Bad Waldsee als auch in Nürtingen im Mittelfeld. In Würzburg war für Weinberger Platz zehn drin.

Richtig Spaß machten die gemischten Doppelzweier. In Nürtingen am Start war Sebastian Knoll mit Lena Wypyrsczyk. Vom Start weg im Gleichklang und in Führung konnten Sie an beiden Tagen die Rennen für sich entscheiden. Diese Mixed-Rennen sind im Herbst sehr beliebt. Und so war in Bad Waldsee zudem Florentina Knoll gemeinsam mit Pascal Hagenlocher am Start sowie Anouk Hennicke und Conrad Paulus, die im Doppelzweier einen guten zweiten Platz erreichen konnten.

Conrad Paulus startete stark in Bad Waldsee und sicherte sich dadurch einen ersten und zweiten Platz im Einer (U17). Oscar Paulus geriet im leichten Einer (U19) um wenige Sekunden ins Hintertreffen und landete auf den Plätzen zwei und drei. Auf der Langstrecke in Würzburg zeigten die beiden Brüder, wieder im Einer, starke Leistungen. Oscar Paulus musste mit nur einer Sekunde Rückstand seinem Bruder denkbar knapp den Vorrang geben. Von 16 gestarteten Booten erreichten sie die hervorragenden Platze drei und vier.

RVF: Von links, hinten: Elodie Koczwara, Anouk Hennicke, Florentina Knoll, Conrad Paulus, Sebastian Knoll, Oscar Paulus, Maria Melino, Nicolas Rudert, vorne: Jonathan Böhlen, Leon Koy, Phillipp Scheer, Valerie Keller, Pia Lehnert.
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Landesmeisterschaften Baden-Württemberg – Juli 2017

Breisach vom 21. – 23. Juli 2017

Valerie Keller und Pia Lehnert sind die neuen Landessiegerinnen im Leichtgewicht Doppelzweier der Mädchen bis 14 Jahre. Bei 500m hatten sie bereits 5 Längen Vorsprung. Valerie und Pia hatten erst vor einem Jahr mit dem Rudersport begonnen und jetzt: Gold!

Im Leichtgewicht Juniorinnen B Doppelzweier sind Maria Melino und Florentina Knoll an den Start gegangen, unter anderen neben ihnen die 4.-platzierten der Deutschen Meisterschaften aus Eberbach. Ein explosiver Start brachte eine halbe Länge vor dem Feld in Führung. Sie mussten nur die Eberbacherinnen vorbeiziehen lassen und gewannen: Silber!

Anouk Hennicke hatte dieses Jahr das Rudern im Skiff gelernt und in Heidelberg die Leistungsgruppe III bereits gewonnen. Mit dem 12. Platz im Vorlauf konnte sie nun ein sehr respektables Ergebnis einfahren.

Für David Weinberger reichte es im Einer der Junioren A ebenfalls nicht für das Finale der besten sechs. Hierzu hätte er im Vorlauf Platz 2 erreichen müssen. Leider war hier nur ein 4. Platz drin.

Nach der Deutschen Meisterschaft konnte sich Conrad Paulus einige Chancen im Einer der Junioren B ausrechnen. Seinen Vorlauf gewann er klar. Im Finale konnte nur Florian Dritter aus Radolfzell dem Endspurt von Paulus etwas entgegensetzen. Die Silbermedaille geht an den RVF!

Sein Bruder Oscar Paulus startete bei den Leichtgewichten im Junioren B Einer. Er konnte mit einem Sieg im Vorlauf sicher in das Finale einziehen. Dort wurde es spannend, nachdem er in Folge einer Bojenberührung auf Rang 4 zurückfiel. Trotzdem erkämpfte er sich schließlich: Bronze!

Eine weitere Medaille sicherte sich Pascal Hagenlocher im leichten Einer der Junioren A. Vom Meistertitel, gewonnen von Johann Fox aus Karlsruhe, trennten ihn letztendlich nur eineinhalb Bootslängen. Bronze geht nach FN!

Rolf Kolb

Eindrücke zum Wettbewerb

Höhepunkt der Rennrudersaison: Deutsche Meisterschaften U17/U19/U23

Die ersten Regatten der Saison ließen für die Häfler Ruderer noch wenige Hoffnungen auf eine Teilnahme an den nationalen Meisterschaften zu. Zum Langstreckentest im März und zur Frühregatta Mannheim Ende April war die Mannschaft der beiden Trainer Thomas Weiler und Rolf Kolb noch nicht im Wettkampfmodus. „Im vergangenen Winter haben wir deutlich mehr und intensiver trainiert. Die Form stimmt, aber wir brauchen noch ein wenig Zeit“, kommentierte Rolf Kolb die Lage. In Heidelberg Ende Mai platzte dann auch endlich der Knoten.

Nach vorderen Plätzen und Siegen bei den Regatten in Heidelberg und Sarnen (Schweiz) konnten Florentina Knoll und Maria Melino im leichten Juniorinnen-Doppelzweier (U17) zur Meisterschaft nach München fahren. Conrad Paulus zeigte schon beim Langsteckentest eine gute Leistung. In Heidelberg gewann er den gesetzten Lauf mit der schnellsten Zeit aller gestarteten Einer (U17). Mit weiteren Siegen in Bad Lobenstein (Thüringen) empfahl sich Paulus für die Deutschen Meisterschaften in München. Auch Pascal Hagenlocher löste im leichten Einer (U19) mit Siegen in Heidelberg und Thüringen sein Ticket für die Meisterschaft.

Weitere Siege bei den vorbereitenden Regatten ergänzen den Erfolg der Mannschaft:

Im Einer (U19) konnten David Weinberger und Dominik Debinski in Heidelberg und Lobenstein zwar erste Erfolge verbuchen. In ihrem Boot, dem Doppelzweier, war die Crew jedoch nicht in der Lage vorne mitzumischen und war bei der Meisterschaft nicht am Start. Oscar Paulus im leichter Einer (U19) hatte in Heidelberg mit drei zweiten Plätzen und einem Sieg in Thüringen einen beachtlichen Einstieg in die Saison zu verzeichnen. Er konnte aus terminlichen Gründen nicht an den Meisterschaften teilnehmen. Anouk Hennicke gewann in Heidelberg beide Rennen im Juniorinnen B-Einer der Leistungsgruppe III.

Die Deutschen Meisterschaften U17/U19/U23 fanden bei zum Teil tropischen Temperaturen von über 35 Grad auf der Olympiastrecke von 1972 in München statt. Nach den Vorläufen mussten alle Häfler Teilnehmer in die Hoffnungsläufe, um das Halbfinale zu erreichen. Für Conrad Paulus war die brütende Hitze kein Problem und kam mit Platz zwei klar weiter. Melino/Knoll schieden am Freitag mit dem fünften Platz leider aus. Ebenso konnte Hagenlocher, trotz eines fast optimalen Laufes, mit Platz vier nicht in das Halbfinale einziehen. Dort konnte sich nur Paulus für das Finale der zwölf besten Boote qualifizieren. Mit seinem fulminanten Endspurt im letzten Streckendrittel war sogar ein Platz in der Top 10 greifbar nah. Nur 0,49 Sekunden trennten ihn von Platz neun. Paulus, der sich als einziger Baden-Württemberger in die Einer-Finale (U17) kämpfen konnte, belegte somit in der Endabrechnung einen hervorragenden elften Platz.

RVF: Conrad Paulus am Start in München (Dritter von vorne).