Fahrtenabzeichen für 29 Ruderer

RVF

Viele strahlende Gesichter beim Anrudern: 29 Fahrtenabzeichen vergab Breitensport-Chef Joachim Thiesemann – für ihn eine Premiere – an fleißige Ruderer. Viele haben 2013 zum ersten Mal das Fahrtenabzeichen geschafft. Im einzelnen: Renate Schlag (1.111 Kilometer/32. Fahrtenabzeichen), Gabriele Welz (1.661/23), Eva Dillinger-Kopp (1.313/17), Cäcilia Franke (798/15), Elisabeth Harter (868/10), Pauline Müller, 1.285/9), Claudia Kiechle (2.559/8), Susanne Vetter (714/3), Claudia Grün, (999/2), Anja Stromberg, 1.001/1), Michaela Waldinger, (846/1), ManfredWelz, (1630/26), Karl-Heinz Schnell (2828/25), Hermann Schneider (810/23), Eugen Kopp (1643/19), Gerhard Maurer (707/12), Eugen Hangg (2123/11), Gerhard Kuhn (1059/10), Joachim Thiesemann (1210/6), Rudi Harter (811/6), Eberhard Sauter (757/6), Fritz Rehm (862/5), Rüdiger Przybilla (699/3), Lothar Czerny (930/2), Helmut Härle (857/2), Thomas Dietrich (800/2), Hendrik van Harten (774/2), Günter Waldinger (847/1), Matthias Kraus (803/1). Herzlichen Glückwunsch!

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Vive la France!

Die Rudergewässer Baden-Württembergs sind gleichzeitig vielfach auch Grenzland zwischen Deutschland und seinen Nachbarländern Frankreich, Schweiz und Österreich. Ein besonderer Reiz ist es deshalb von den in diesen Regionen ansässigen Vereinen aus sich im Ruderboot über die Landesgrenzen hinaus zu bewegen. Der Breisacher Ruderverein mit seiner direkten Grenzlage zu Frankreich bietet eine in deutschen Wanderruderkreisen weitgehend unbekannten Schlüssel zum Rudern in unser Nachbarland. Neben dem Rhein, der die Staatsgrenze bildet, gibt es von hier aus auch die Möglichkeit über den Canal de Colmar ins Elsass bis zum Hafen Colmar und bis zur idyllischen Ill zu rudern. Nachdem infolge des Schengen-Abkommens die Grenzkontrollen weitgehend abgeschafft sind und auch eine gemeinsame Währung mit dem Euro geschaffen wurde, sind frühere Barrieren weggefallen, die den Weg über die Grenze hinweg behindert haben. Die unterschiedliche Sprache dies- und jenseits des Rheins lässt sich überbrücken mit den Menschen auf den beiden Flussseiten, die der Sprache des Nachbarlandes einigermaßen mächtig sind. In einem Gemisch aus Französisch und Deutsch und mit Händen und Füssen lässt sich alles Notwendige regeln. Es verbleibt die berechtigte Angst der Ruderer vor der Bürokratie der französischen Wasserbehörden und den hohen Vignettenkosten, die in der jüngeren Vergangenheit zur Abschreckung mancher Frankreichrudertour geführt haben. Dass dies auch anders sein kann, hat der Breisacher Ruderverein bei der Organisation des Baden-Württembergischen Wanderrudertreffens 2013 jedoch unter Beweis gestellt. Durch Verhandlung mit den freundlichen Schleusenwärtern und den vor Ort tätigen Angestellten der für die Kanalpflege zuständigen Gesellschaft VNF (vois navigables de France) ließ sich alles Notwendige wenige Tage vor der Tour pragmatisch und preiswert regeln. Schön wäre es, wenn sich dieser Pragmatismus auch in anderen Gebieten Frankreichs fortpflanzen würde.

Die Idee zur Durchführung des Treffens in Breisach wurde vom bisherigen Wanderruderwart des Breisacher Rudervereins Richard Burgdorf geboren, umgesetzt wurde sie in professioneller Weise vom Jugendgruppenleiter Hubertus von der Goltz unter Nutzung der großen Erfahrung des Sportvorsitzenden Roland Fassnacht im Umgang mit französischen Schleusenwärtern und Behörden.

So kam es denn dazu, dass sich am 3. Oktober 2013 zur frühen Morgenstunde um 9 Uhr etwa 70 Ruderinnen und Ruderer aus 17 unterschiedlichen Vereinen, darunter auch aus den Nachbarstaaten und aus mehreren deutschen Bundesländern beim Breisacher Ruderverein einfanden. Nach einer kurzen Begrüßung bei Kaffee und Kuchen seitens BRV-Vorstand, Landesruderverband und Organisator und nach Bekanntgabe der vordefinierten Rudermannschaften stürmten die Teilnehmer in die Boote, die zu einem Großteil schon auf dem Wasser bereit lagen.

Gegen 10 Uhr waren alle 12 Boote in der Schleuse am Breisacher Kulturwehr. Gerhard Fuchs, aus dem BRV, hatte die Ehre, die Abwärtsschleusung per Seilzug einzuleiten. Jedoch – so sehr er sich auch unter Einsatz all seiner Kräfte bemühte, es tat sich nichts. Die Gesichter der Teilnehmer wurden immer länger und die Organisatoren quälte immer mehr eine Unruhe. „Ja, was nun? Boote umtragen?“ Damit wäre die Tagesorganisation unmöglich geworden. Ein Teilnehmer identifizierte das Nottelefon. Aus professionellem Mund erfuhr man dort, dass auf den Bildschirmen der irgendwo fernab gelegenen Leitwarte keine Fehler erkennbar waren. „Gerhard, zieh doch nochmals am Seil, vielleicht klemmt ja was.“ Gerhard hängte sein gesamtes Gewicht an das Seil, jedoch nichts bewegte sich.

Die Zuschauermenge außerhalb der Schleuse wurde größer, einer wurde gebeten, den Ampelzustand vor dem Eingangstor der Schleuse zu prüfen: „Schleuse außer Betrieb“ wurde dort mit „Doppelrot“ signalisiert, obwohl wir ja alle bei „Grün“ in die Schleuse eingefahren waren. Ein Boot musste nun zu der Stelle zurückrudern, wo das „Grün“ per Seilzug angefordert werden muss, und von da an lief alles planmäßig. Unser Fehler war, dass zwischen der ersten Anforderung des „Grün“ und der Einfahrt des letzten der 12 Boote sowie der Anforderung der „Abwärtsschleusung“ viel Zeit vergangen war. Die Schleusenautomatik ging deshalb wieder in den Ruhezustand zurück. Ein besonderes Erlebnis, nicht nur für die vielen anwesenden Schleusen-Neulinge!

Mit einer ¾ Stunde Verzögerung setzte sich der Pulk der Boote über den Rhein nach Frankreich zum Canal de Colmar in Bewegung und bis zum Abend war dies auf ¼ Stunde geschrumpft. Gratulation dem Organisator für sein vorausschauendes Zeitmanagement. In Baden-Württemberg hat Murphy keine Chance!

An der Schleuse Vogelgrün wurden wir am Eingang in den alten Rhein Rhone Canal (einer ehemaligen, heute nicht mehr durchgängigen Verbindung von Straßburg nach Basel mit Abzweig zur Rhone über Mühlhausen) von einem freundlichen Schleusenwärter begrüßt, der uns in 2 Pulks 30 cm abwärts schleuste. Durch die schöne, herbstlich bunte Kanallandschaft und über ein sehr klares Wasser geht die Route vorbei an dem idyllischen Örtchen Kunheim mit Hafen, zuvor gibt es Anlegemöglichkeiten und einen Picknickplatz. Auch die zweite (eigentlich automatisierte) Kanalschleuse mit einer Höhendifferenz von ca. 80 cm war schnell mit Hilfe des Schleusenwärters überwunden. Kurz nach dieser Schleuse zweigt der Canal de Colmar rechtwinklig von der Verbindungslinie Straßburg-Basel ab.

Weiter geht es auf dem klarem Wasser und durch Wälder, Wiesen und Ackerland des Oberrheingrabens. Die Steuerleute sind gefordert an den 5 engen Brücken bis Muntzenheim. Dort wurden die Boote am Kanalufer auf dem Wasser belassen, das Aussteigen aus den Booten ist am niedrigen Ufer fast überall möglich. Beachtet wurde bei der Befestigung der Boote, dass es auf dem Kanal hin und wieder Touristenpassagierschiffe, Penichen und Klein-Motorboote gibt, die Wellen verursachen.

Im Dorfgasthaus im Ortszentrum von Muntzenheim wurde ein für alle Teilnehmer vorbestelltes elsässisches 3 Gang-Menue geboten. Danach stiegen alle schwer beladen in die Boote, um zurück zu rudern. Hubertus hatte dem rundlichen Wirt klargemacht, dass wir Ruderer mit enormen Kalorienbedürfnissen sind …

Unterwegs kam es noch zu einer Vergabe eines Wanderfahrtpreises à la Baden-Württemberg, denn es war durchgedrungen, dass einer der Teilnehmer auf dem Rückweg genau bei der Schleuse von Kunheim sein Vieljahresziel der ruderischen Umrundung der Erde mit 40077 km erreichen würde. An der Schleuse wurde er von einem Spalier der Ruderboote mit einem Hipp Hipp Hurra, Sekt, Lorbeerkranz und einer kugelförmigen Boje, auf der die 5 Erdkontinente und der Äquator aufgezeichnet waren empfangen. Eine tolle, herzliche Geste, mit der einige Teilnehmer des Wanderrudertreffens auf die DRV-Wanderfahrtenwettbewerbe aufmerksam wurden und sich spontan erklärten hieran zukünftig teilzunehmen.

Nach der Rückkehr ins das Bootshaus des BRV gab es einen gemütlichen Ausklang für Alle mit Kaffee und Kuchen und für diejenigen, die noch etwas bleiben bzw. übernachten wollten ein gemeinsames Abendessen.

Als Wanderrudertreffen, welches durch eine besondere Harmonie und Herzlichkeit ausgezeichnet war und bei dem der internationale Charakter der Region im Herzen Europas vermittelt werden konnte wird dieser Tag in Erinnerung bleiben.

Den Organisatoren des BRV und dem vielköpfigen Team, welches die Boote bereitstellte und richtete, die Teilnehmer bewirtete, die grenzüberschreitenden Abklärungen durchführte, das Vereinsgelände vor und nach dem Ereignis richtete, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt für die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit, die – wie man überall spüren konnte – nicht nur Mühe, sondern auch Freude gemacht hat.

In den nachfolgenden Tagen des Brückenwochenendes 3. bis 6.10.2013 wurde vom Ausgangspunkt Breisach in Tagesfahrten der Rhein ab- und aufwärts bis zum Wehr Marckolsheim, der alte Rhein aufund abwärts bis zur Grenze der Beruderbarkeit bei Hartheim, der Canal de Colmar hin und zurück bis zum Hafen Colmar und bis zur Ill berudert. Insgesamt bietet Breisach als Standquartier (Jugendherberge direkt neben dem BRV, zelten auf dem Gelände des BRV, Gasthaus am Rhein ebenfalls nur wenige Meter entfernt) schöne Rudermöglichkeiten für 3 bis 4 Rudertage. Dabei wurden 122 km zurückgelegt. Das Bootsmaterial wurde vom Breisacher Ruderverein (ca. 30 Plätze), vom in unmittelbarer Nähe befindlichen Wanderruderdepot des LRVBW (ca. 30 Plätze) und vom Club Nautique de Colmar, der ca. 3 km vom BRV im Bereich des alten Rheins auf französischer Seite liegt, (10 Plätze), zur Verfügung gestellt. Besichtungsmöglichkeiten bieten die Orte Breisach und Colmar (speziell Klein-Venedig) sowie die schönen Weinorte des Kaiserstuhls und des Elsass.

Schöner Start in die Saison mit „Karl Fränkel“

Bild: RVF

Schöner kann der Start in die neue Rudersaison kaum sein: Die erste Fahrt mit einem nigelnagelneuen Achter ist immer eine ganz besondere. Wenn das Boot dann auch noch den Namen „Karl Fränkel“ trägt, ist die Freude im Ruderverein Friedrichshafen (RVF) umso größer – denn Karl Fränkel ist im Ruderverein unvergessen. Die Fränkel AG hatte anlässlich des 125-jährigen Bestehens 20.000 Euro zum neuen Boot beigesteuert, getauft wurde es am Wochenende im Rahmen des großen Festakts im Dornier-Museum.

Beim traditionellen Anrudern des Vereins gingen knapp 40 Ruderer verteilt auf acht Boote aufs Wasser und starteten die Saison. Eine ganze Reihe Sportler – 26 an der Zahl – holte sich das Fahrtenabzeichen 2012 ab, der eine oder andere hat es schon über 30 Mal eingefahren. Allein diese 26 brachten es gemeinsam auf eine Jahresleistung von 32.600 Kilometern – das entspricht 40 Prozent der Gesamtleistung des Vereins. Die Frauen aus diesem Kreis ruderten im Schnitt 1300 Kilometer, die Männer 1224 Kilometer. Zum ersten Mal legte Willi Schacher, Ehrenvorsitzender des RVF, im zarten Alter von 84 Jahren das Fahrtenabzeichen ab.

Die Ruderkurse laufen aktuell schon – rund 30 Interessenten werden derzeit von einem Ausbilder-Team in den Sport eingeführt. Neben den langjährigen Ausbildern Eugen Hangg, Gerhard Kuhn, Karlheinz Schnell und Manfred Welz verstärken dieses Jahr Katy Cuko mit Anja Stromberg, Uli Ahner, Ruth Hümmer mit Philip Mallow und Joachim Thiesemann mit Günter Waldinger das Team. Und auch im Leistungssport ist viel in Bewegung: Trainer Thomas Weiler ist derzeit dabei, Aufbauarbeit zu leisten. Neben den drei Juniorinnen Leonie Heimpel, Rebecca Grün und Lena Wypyrsczyk, die dieses Jahr schon zwei Siege für den RVF einfuhren, freut er sich über zwei Neuzugänge bei den Aktiven: Frederike Dahlke aus Duisburg und Lenny Schulz aus Aschaffenburg.

Im einheitlichen blauen Dress – darauf legte auch Karl Fränkel immer besonderen Wert – ließen acht Ruderer das neue Boot schließlich das erste Mal zu Wasser. Karl Fränkel hätte sich gefreut, hätte er die vielen fröhlichen Gesichter am Steg gesehen, als das stolze Boot ablegte.

Nachwuchs beim RVF heißt „Sieben Schwaben“

Bild: RVF

Der Nachwuchs ist da: 14,98 Meter lang und 121,4 Kilogramm schwer ist das neue Baby des Rudervereins Friedrichshafen, sein Name ist „Sieben Schwaben“. Das neue Boot für die Breitensportler – ein Sechser, der sich auch für sieben Ruderer umbauen lässt – ist  beim traditionellen Anrudern des RVF getauft worden. Mit 24 Booten starteten 70 Sportler am Sonntag offiziell in die Saison – wieder boten sie ein eindrucksvolles Bild auf dem See beim ehemaligen Schlosshafen. Davon überzeugte sich auch Bürgermeister Peter Hauswald, der den Ruderern einen Besuch abstattete. Er schaute sich genau im Bootshaus um und versicherte, dass die Stadt den Verein weiterhin fördern wird.Vorsitzender Rupert Baur war es ein besonderes Anliegen, beim Anrudern fünf Mitgliedern zu danken, ohne die der Betrieb im Verein nicht funktionieren könnte: dem Bootswerkstatt-Team Claudia Kiechle und Karl Schlichtig, Trainer Theo Bauner, Ruderwart Eugen Hangg und Manfred Welz, den Baur schmunzelnd als „Überallwart“ titulierte. Weiter ging’s mit jeder Menge Lob für fleißige Ruderer: Rupert Baur und Renate Schlag, zuständig fürs Wanderrudern im Verein, vergaben die Leistungsabzeichen 2010. Dabei sagen Zahlen mehr als Worte: Ein Drittel der gesamten Ruder-Jahresleistung, nämlich 27.500 Kilometer, wurden von gerade mal 23 Ruderern erbracht. Zwei von ihnen haben auch dieses Jahr schon wieder ordentlich vorgelegt: Karl-Heinz Schnell hat bereits 960 Kilometer hinter sich, Claudia Kiechle 700. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Andreas Renz und Ingeborg Rehm geehrt.

Die Rennmannschaft startet mit 30 Sportlern – 17 Juniorinnen, zehn Junioren und drei Männern – in die Saison, betreut werden sie von den Trainern Hans-Jörg Maier und Theo Bauner. Rund 20 Regatten stehen 2011 auf dem Programm. Die Zeppelin-Universität stellt ebenfalls ein Team von Ruderern, die sich das ehrgeizige Ziel gesetzt haben, an der Deutschen Hochschulmeisterschaft teilzunehmen. Ein wichtiger Termin für die Ruderer ist das Seehasenfest, denn am Seehasenmontag steht die Schüler-Ruderregatta an. Im Vorfeld werden wieder Dutzende Jungendliche – 2010 waren es etwa 70 – für die Regatta fit gemacht. Viele der Häfler Schüler entdecken dabei ihre Liebe zum Rudersport und bleiben dabei.

Gelungene Fahrt nach Arbon

Bild: RVF

Leider ist die geplante Wanderfahrt nach Überlingen dem schlechten Wetter mit angesagtem starkem Wind zum Opfer gefallen. Es ist bei uns am See halt immer Glückssache, eine Fahrt längere Zeit im Voraus zu planen.

Deshalb sind wir im Nachhinein besonders froh, am Sonntag davor spontan das tolle sonnige und windstille Wetter genützt zu haben, um bei vollkommen glattem Wasser direkt über den See nach Arbon zu rudern.

Nach einer Vesperpause bei den dortigen Ruderkameraden ging es auf fast dem gleichen Weg zurück, und gegen 13 Uhr legten wir glücklich und zufrieden über die gelungene Tagesfahrt nach insgesamt 32 Kilometern am heimatlichen Steg wieder an.